Wer war Siegfried Grösche? |
Siegfried Grösche wurde am 15. Februar 1916 in Alfeld geboren. Schon mit acht Jahren saß der Lausbub hinter dem Lenkrad eines PKW. Ganz offensichtlich gefiel ihm dieser Ort so sehr, dass er mit 14 Jahren eine Lehre zum Autoschlosser bei Wiegand und Striehne in Alfeld begann.
Im selben Jahr erstand sein Vater den Hanomag 2/10PS (Kommißbrot) für 50 Reichsmark.
Nur kurz dauerte sein Arbeitsaufenthalt bei der Autounion in Hannover, dann wurde Siegfried Grösche zur Wehrmacht eingezogen. Als Fachmann für Kraftfahrzeuge machte er die Feldzüge gegen Polen, Frankreich und Russland mit. Bei Kriegsende durfte er nach vier Monaten Gefangenschaft den Rückweg nach Alfeld einschlagen.
1952 war er am Ziel seiner beruflichen Wünsche: Der KFZ-Mechaniker bestand die Meisterprüfung und eröffnete in der Goethestraße 4 eine Renault-Werkstatt. Anfang der 1960er Jahre, als sein Betrieb Fuß gefasst hatte, machte der Autonarr sein Kommißbrot wieder flott und unternahm damit viele Touren.
Ein Meilenstein des Gespanns war die Fahrt der Oldtimer-Freunde-Hildesheim im Jahre 1995: Auf den Spuren des “eisernen Gustav” . Die Fahrt ging vom Eiffelturm in Paris zum 1.234 Kilometer entfernten Berliner Brandenburger Tor.
Dem Fahrer von ALF-W 5 blieben seine Ankunft in Berlin, die Durchfahrt durch das Brandenburger Tor und die jubelnden, staunenden Menschen in besonderer Erinnerung. Die vielen Trophäen, die im Bereich der Zweiradausstellung zu sehen sind, zeugen von weiteren Höhepunkten des automobilen Lebens Siegfried Grösches.
Der KFZ-Mechaniker selbst hat im Jahr 2001 die Siegfried-Grösche-Stiftung ins Leben gerufen,
damit seine Oldtimer
Hanomag Kommißbrot (Bj. 1926)
VW Karmann Ghia Typ 34 Cabrio (Bj.1965)
Kreidler Florett (Bj.1963)
und seine historische Autowerkstatt den Alfeldern erhalten bleiben.
Kurz nachdem die Exponate in der Brunkenser Heimatstube aufgebaut waren, am 3. August 2001,
starb Siegfried Grösche – nach kurzer schwerer Krankheit – im Alter von fünfundachtzig Jahren.