Mercedes Benz 190

DSCI2848

 

Fahrzeugdaten:

 

Hersteller

Daimler-Benz AG, Stuttgart

Typ/Ausführung

 

190 „Ponton“ ( W 121)

 

Baujahr

1959

Leistung

75 PS bei 4.600 U/min

Hubraum

1884 cm3

Spitze

139 km / h

Leergewicht

1200 kg

Kilometerleistung

185.000 km

Wievielter Motor

Nr. 2

 

Vorbesitzer

2

Typ wurde gebaut

7/ 1956 – 8/ 1959

Stückzahl

61.345

(davon 354 Fahrgestelle für Sonderaufbauten)

Original-Kaufpreis

1958 – 1961: 9.450 DM

 

 

 

Rundlich und bildschön

Von S. Förster, 30. August 2014

Gerhard Kaufmanns Engagement für Oldtimer gäbe (reichlich) Stoff für ein ganzes Buch her, eine Leidenschaft, die er mit seinem Sohn teilt, wie schon in Folge 1 (Lloyd Alexander) berichtet. 1997 fand er bei einem Restaurator und Händler in Braunschweig diesen Mercedes Benz 190. Als er ihn zuhause in seine Einzelteile zerlegt hatte, wurde klar, dass ein kompletter Neuaufbau nötig sein würde. Nach kurzem Durchatmen machte sich Gerhard Kaufmann an die Arbeit. Die Blechteile, die er auf dem Teilemarkt nicht mehr bekommen konnte, stellte er selbst her, nach Schablonen und mit der ihm eigenen Sorgfalt: „Wenn man so etwas anfängt, dann macht man es ordentlich.“, lautet sein Motto und sein Ziel war auch in diesem Fall die Restaurierung zum Originalzustand. Ungefähr vier Jahre reine Arbeitszeit hat er schließlich in den „Ponton“ investiert. Den Beinamen erhielt der Fahrzeugtyp, weil er zwischen den eher schnittigen, mit Heckflossen versehenen Zeitgenossen an jene mit Luft befüllten Schwimmkörper erinnerte: Ohne sonderlich strömungsgünstige Form! Dafür aber mit sehr viel Komfort als bequeme Reiselimousine, wie Gerhard Kaufmann schwärmt. Inklusive Faltdach, das für ausreichend Frischluftzufuhr sorgt. Im Bekanntenkreis ist der Mercedes daher auch bis heute für Hochzeitsfahrten gefragt. An den Wochenenden wurde der „Ponton“ für Ausfahrten mit der Familie genutzt, am liebsten durch den Harz oder das Weserbergland. „Wenn wir auf einem Rastplatz Halt machten, waren wir schnell von interessierten Menschen umgeben.“, erzählt Gerhard Kaufmann. Kein Wunder, mit dem tiefblauen Lack und den blitzenden Chromteilen, denen anzusehen ist, dass der Wagen im Winter strikte Ausgangssperre hat und ihm Salz und Split erspart geblieben sind. Vielleicht sind die Wintermonate auch eine Ruhepause für den Besitzer, da er sich nicht entscheiden muss: Einen schönen Klassiker zu fahren, der ihn an alte Zeiten erinnert oder voller Begeisterung am nächsten vierrädrigen Projekt zu schrauben?

 

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