Fahrzeugdaten:
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Liebe auf den zweiten Blick
von S.Förster, 19. Juli 2014
Der Typ 14 ist ein Angebot gewesen, das Gerhard Zerull nicht hatte ablehnen können. Allerdings brauchte er kein weiteres Auto und war sich absolut sicher, ihn nicht lange zu behalten. Doch zu Hause ging er einmal zu oft an seiner Neuerwerbung vorbei, riskierte den einen Blick zuviel auf die eleganten Linien des Karmann Ghia und … hat ihn nun seit 1981 und ist immer noch begeistert von ihm. „Sehen Sie sich den Motor an: Bis auf die Luftfilterlösung ist das VW Käfer pur!“, sagt er und lobt die Übersichtlichkeit der Armaturen: „Nur das, was nötig ist!“ Über die Jahre mussten der Lenkungsdämpfer und die Auspuffanlage erneuert werden, der Lichtmaschinenregler wurde ersetzt. Sonst nur Kleinigkeiten. Einmal sind Gerhard Zerull und seine Frau bei einer Veranstaltung auf einem Dorf nahe Duingen gewesen, möglicherweise war gerade „Tag des offenen Hofes“. Aus der Ferne bemerkten sie zwei Jungen, die neugierig um den Karmann herumschlichen. Sie waren auch noch da, als das Ehepaar wieder in den Wagen stieg. „Damals waren die Türaufsteller defekt, sodass man beim Einsteigen aufpassen musste, sich nicht die Beine zu klemmen.“, erinnert sich Gerhard Zerull. Das passierte nicht, die Türen fielen ungehindert zu und einer der Jungen rief leise aber vernehmlich: „Oh! Sogar die Türen gehen automatisch zu!“ Die größte und schönste Fahrt mit dem Typ 14 führte nach Reichenhall. Besonders eindrucksvoll waren die Tagestouren von dort, so ging es zum Beispiel auf der Rossfeldstraße rund um den Obersalzberg. An seinem Karmann sei allerdings ein Teil nicht original, gesteht Gerhard Zerull noch und zeigt schmunzelnd auf ein Ghia-Emblem am Heck. Das gehöre an ein anderes Fahrzeug, vielleicht an einen Ford.